Sigismundsäule, Warschau

Statue zu Ehren von Zygmunt III. Wasa

Die Sigismundsäule befindet sich direkt vor dem Warschauer Königsschloss 62 auf dem vom bunten Häusern gesäumten Schlossplatz. Dieser Ort ist zudem ein perfekter Ausgangspunkt für eine Erkundungstour durch die sehenswerte Altstadt der polnischen Metropole. Die lebensgroße Bronzestatue thront auf einer korinthischen Säule und stellt den polnischen König Sigismund III. Wasa dar.

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Aufgrund der Höhe des Denkmals – es misst insgesamt zirka 22 Meter – dient die Sigismundsäule vielen Ortsunkundigen als ein willkommener Orientierungspunkt im Stadtbild.

König Sigismund III. Wasa – auf polnisch Zygmunt III. Waza - regierte das Land in den Jahren von 1587 bis 1632. Nach dem Tod des kunstinteressierten Herrschers gab sein Sohn und Thronfolger Władysław IV. Wasa die Säule in Auftrag: Er betraute Künstler damit, die sich bereits am Hof des Vaters einen Namen gemacht hatten.

Die Architekten Agostino Locci der Ältere und Constantino Tencalla zeigten sich für das Konzept des Denkmals verantwortlich. Das Modell für die Bronzestatue entwarf Clemente Molli, ein Bildhauer aus Bologna. Gegossen wurde die Plastik schließlich anno 1644 von Daniel Tym, einem Handwerker aus Danzig.

Das beeindruckende Monument besteht im Wesentlichen aus vier Teilen: fünf Stufen, die zum Fundament hinauf führen, dem Sockel mit Inschrifttafeln, der eigentlichen Säule und - als krönenden Abschluss sozusagen - dem Standbild des Königs Sigismund. Der Herrscher trägt ein Schwert und ein riesiges Kreuz in seinen Händen und blickt stolz in Richtung der Krakauer Vorstadt (Krakowskie Przedmieście), die das Königsschloss 62 mit der Residenz in Wilanów verbindet.

Blick zum Königsschloss

Durch seine gebieterische Körperhaltung macht König Sigismund auch heute noch einen kämpferischen Eindruck und die Warschauer verehren den Edelmann bis dato: schließlich war es König Sigismund, der anno 1596 den Umzug der Königsresidenz von Krakau nach Warschau anordnete.

König Sigismund ging als ein gebildeter Herrscher, der Künstler förderte und den Umbau der ehemaligen Fürstenburg zu einem königlichen Schloss in Auftrag gab, in die Geschichte der Stadt Warschau ein. Die Historie des Denkmals verlief jedoch wesentlich unruhiger: Der Sockel und die Säule wurden des Öfteren beschädigt und mussten erneuert werden.

Anno 1887 sollte die mittlerweile baufällig gewordene Säule sogar abgerissen werden – glücklicherweise verhinderte eine Bürgerinitiative dies. Man sammelte Geld und sanierte das Denkmal grundlegend. Die neue Pracht war jedoch nur von kurzer Dauer, denn als Reaktion auf den Warschauer Aufstand des Jahres 1944 zerstörten die deutschen Besatzungstruppen die Sigismundsäule. Die Reste des kriegsbeschädigten Denkmals werden auch heute noch rechts neben dem Warschauer Königsschloss 62 gelagert - die zahlreichen Einschusslöcher sind ein stummer Zeuge der schweren Kampfhandlungen. Doch die Warschauer Bürger ließen sich ihren König Sigismund nicht einfach so wegnehmen: Anno 1947 goss man die Herrscherfigur neu und rekonstruierte die Säule im Rahmen der allgemeinen Wiederaufbauarbeiten. Nun zieht das Herrscherstandbild erneut alle Blicke auf sich und ist natürlich auch ein gern geschossenes Fotomotiv.

Die Sigismundsäule auf dem Schlossplatz

Die Sigismundsäule auf dem Schlossplatz ist sowohl bei Reisenden als auch bei der Warschauer Bevölkerung ein äußerst beliebter Treffpunkt. Und auch für Verliebte hat die Sigismundsäule eine besondere Bedeutung: Wenn sie sich hier miteinander verabreden, soll das großes Liebesglück bringen!