Dominikanerkirche St. Hyazith, Warschau

In der Nähe der Paulinerkirche  8  befindet sich die Dominikanerkirche St. Hyazith, welche auf polnisch kościół św. Jacka genannt wird.

Nachdem sich Anfang des 17. Jahrhunderts die Dominikaner in der Stadt niedergelassen hatten, errichteten sie zwischen den Jahren 1603 und 1639 dieses Gotteshaus. Großzügiger Geldgeber war das Warschauer Bürgertum. Die Kirche ist durch zahlreiche Stilelemente der Gotik gekennzeichnet – Diese Architektur war den Dominikanern sehr wichtig und der ausführende Baumeister Giuseppe Battista ließ gotische Elemente in seinen Entwurf mit einfließen.

Das Innere der Dominikanerkirche St. Hyazith ist, der Lebensweise des Ordens entsprechend, eher schlicht gehalten. Die bewundernswerten Lüster werfen ihr Licht auf auserlesene und künstlerisch hochwertige Gemälde und Skulpturen. Besonders sehenswert sind die Lubliner Stuckarbeiten und das Gewölbe im Seitenschiff. Auch die Grabkapelle von Adam Kotowski, dem Sekretär des polnischen Königs Johann III., wird andächtig bestaunt. Sie entstand nach den Plänen des berühmten Architekten Tylman von Gameren und wurde durch den Bildhauer Giuseppe Simon Belotti umgesetzt. Das Ehepaar Kotowski liegt zusammen in einer Gruft und die Grabinschriften der Krypta zeigen die Eheleute in Form von bronzenen Portraits.

An die Dominikanerkirche St. Hyazith schließt sich auch ein Kloster an - Während des Zweiten Weltkrieges wurden hier Verwundete versorgt. Auch die Kirche des Heiligen Jacek überdauerte den Zweiten Weltkrieg nicht unbeschadet: das Gotteshaus wurde während den Bombenangriffen weitestgehend zerstört und zahlreiche Zivilisten, die hier einen Unterschlupf gesucht hatten, verloren ihr Leben.

In den Jahren von 1947 bis 1959 fanden dann umfangreiche Restaurierungsarbeiten statt und heute erstrahlt die Kirche wieder in ihrem alten Glanz. In den Räumlichkeiten des Gotteshauses ist zudem ein Archiv untergebracht.

Im Palais Samson in der Ulica Freta 5 befindet sich gegenüber der Dominikanerkirche St. Hyazith 10 das Asien- und Pazifik-Museum. Die üppig dekorierte Fassade des Gebäudes zeichnet sich besonders durch die interessanten Reliefarbeiten über dem Eingang aus - Sie stellen Szenen aus dem Leben des alttestamentarischen Kriegers Samson dar.

Asiatische Maske im Asien- und Pazifik- Museum

Im Asien- und Pazifik-Museum selbst kann man ständig wechselnde Ausstellungen besuchen, die sich mit den Entwicklungen auf dem asiatischen und pazifischen Kunstmarkt auseinandersetzen - Ein besonderer Fokus liegt hierbei auf dem Inselstaat Indonesien.

Das interessante Ausstellungshaus wurde anno 1973 von dem polnischen Diplomaten Andrzej Wawrzyniak gegründet, der während seiner beruflichen Tätigkeit lange Jahre in Asien geweilt hatte. Die Exponate des Museums werden in den exklusiven Räumlichkeiten des Palais ins rechte Licht gerückt und rufen bei den meisten Besuchern unweigerlich Fernweh hervor. Alle der heute ausgestellten Stücke stammen aus der privaten Sammlung des Diplomaten Wawrzyniak. Und auch ein berühmter Deutscher verbrachte eine kurze Zeit in dem Haus in der Freta-Straße Nummer Fünf: Der Literat E.T.A. Hoffmann hatte in den Jahren von 1804 bis 1808 in Warschau einen Posten als Regierungsrat inne.